Jahr: 1915

Im Jahr 1915 war Wien stark vom Ersten Weltkrieg geprägt. Die Stadt litt unter Versorgungsengpässen bei Nahrungsmitteln und Brennstoffen, was den Alltag erschwerte und zu zunehmender Unzufriedenheit in der Bevölkerung führte. Gleichzeitig suchten über 100.000 jüdische Flüchtlinge aus Galizien und Bukowina Schutz vor der russischen Armee, wodurch das soziale und kulturelle Leben der Stadt zusätzlich beeinflusst wurde. Kulturell zeigte sich der Krieg ebenfalls: Die Wiener Secession wurde zeitweise als Reservelazarett genutzt, und viele Künstler und Musiker waren vom Kriegsgeschehen betroffen. Trotz der schwierigen Bedingungen blieb Wien ein Zentrum kultureller Aktivitäten, in dem soziale Herausforderungen und kreative Produktion parallel existierten.